Solidarische Landwirtschaft kommt gut an



RZ Andernach & Mayen vom 29. November 2017
Von Judith Schumacher



Salat ganz frisch: Die Solawi-Kunden können mitentscheiden, was angebaut werden soll.
Derzeit durchläuft der Gemüsebetrieb von Andres Nuppeney die Zertifizierung zum Biohof.
Foto: Nuppeney


Vereine Andreas Nuppeney aus Wehr ist mit der Ernte der ersten Saison zufrieden

Wehr-Sinzig "Ich hätte niemals gedacht, dass es so gut funktioniert", zieht der Wehrer Agraringenieur Andreas Nuppeney Bilanz über das erste Anbaujahr, in dem er für die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) Rhein-Ahr Gemüse, Salat und Kräuter angebaut hat. Dass dieses Konzept wunderbar funktionieren kann, hat auch sein Besuch der Solawi in Pforzheim gezeigt, wo der Zusammenhalt prima funktioniert. Hier kümmert sich der Landwirt lediglich um den Anbau und sonstige Arbeiten auf dem Feld und bleibt bei organisatorischen Dingen außen vor. Dankbar ist Nuppeney für die große Unterstützung seiner Familie und einiger handverlesener Helfer, die ihm kontinuierlich zur Seite stehen. Zurzeit durchläuft der Betrieb den Prozess der Biozertifizierung.

Auf einem Acker in Wehr gediehen in diesem ersten Anbaujahr jede Menge verschiedene Salate, Radieschen, Möhren, Sellerie, Fenchel, Lauch, Zucchini, Kürbisse und vieles mehr. Paprikas, Gurken und Tomaten wuchsen geschützt unter einem Folientunnel. Salate, Gemüse und auch Kartoffeln werden von Andreas Nuppeney für Konsumenten aus der näheren Umgebung, die Wert auf gesundes und leckeres Gemüse aus der Region legen, angebaut. Nach dem Motto "regional und saisonal" wurden die Konsumenten wöchentlich mit Produkten direkt vom Acker versorgt. Selbst Erzeugnisse mit kleinen Schönheitsfehlern werden an die Konsumenten verteilt, sodass keine Lebensmittel unnötig weggeworfen werden.

Da auf dem Acker keine Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen, sind viel Hand- und Hackarbeit erforderlich. Hierfür ist jede helfende Hand seitens der Konsumenten willkommen. Auch bei der Ernte ist die Hilfe der Konsumenten erwünscht. "Es macht Spaß, die Produkte gemeinsam zu ernten, denen man das Jahr über beim Wachsen zusehen konnte", so der Wehrer Landwirt. Die Verteilung der feldfrischen Ernte erfolgte immer freitagnachmittags, wenn die Konsumenten ihren Ernteanteil abholten. Die Bezahlung erfolgt über einen monatlichen Beitrag, den jeder in einer Versammlung zu Beginn eines neuen Gemüsejahres selbst geboten hatte. Hierfür wurden vorher die Kosten der Gemüseproduktion dargelegt, die durch das Bieten der einzelnen Mitglieder erreicht werden mussten. Auf diese Weise wird die Produktion der verschiedenen Gemüsekulturen für ein Jahr bezahlt. Die Menge und die Anzahl des Gemüses variieren saisonal bedingt. Der Landwirt erhält dadurch Planungssicherheit für ein Jahr.

Außerdem können die Konsumenten auch mitbestimmen, welche Kulturen auf dem Acker angebaut werden. So ist etwa schon fürs nächste Jahr geplant, einen Bereich vom Acker mit Blumen zu bepflanzen. Dadurch gibt es Nahrungsquellen für Insekten und es wird mit einem kleinen Projekt etwas für die Erhaltung der Artenvielfalt getan. Nun möchte Nuppeney sich auch selbst um die Koordination seines Absatzmarktes kümmern, indem er Interessierten die Möglichkeit gibt, sich direkt an ihn zu wenden.

Wer im nächsten Jahr Lust auf regionales Biogemüse hat, kann sich bei Andreas Nuppeney unter Telefon 0151/277 080 42 oder per E-Mail an a.nuppeney@gmail.com melden. Das neue Gemüsejahr fängt im März 2018 an.

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