Wehrer Ortsbeirat: Gegen die Schieflage der Schule



Rheinzeitung Ahrweiler vom 29.12.2018
Von Hans-Willi Kempenich


Das Wehrer Großprojekt um eines der wichtigsten Gebäude im Ort ist noch nicht abgeschlossen. Bereits 470.000 Euro hat die Ortsgemeinde Wehr in diesem Jahr in die Fenster- und Fassadensanierung am Kellereigebäude gesteckt - natürlich mit Unterstützung durch öffentliche Fördermittel.

Nun sind auch im Haushalt 2019 noch einmal 350.000 Euro für die Instandsetzung des bald 300 Jahre alten Gebäudes vorgesehen, das die Wehrer Grundschule und das Pfarrhaus beherbergt. An weiteren Zuwendungen für die Maßnahme erwartet die Gemeinde im kommenden Jahr 242.000 Euro, sodass 108.000 Euro zu finanzieren sind.Vorgesehen sind die neu eingeplanten Mittel für die Fertigstellung der Fassadensanierung, aber auch für eine rund 130.000 Euro teure Gründungsverstärkung des Gebäudes im vorderen Bereich. "Dort wurde eine Absenkung festgestellt, die ihre Ursache im instabilen Untergrund hat", erklärte Ortsbürgermeister Berthold Doll in der jüngsten Ratssitzung. Der Gefahr einer fortschreitenden Schieflage soll nun mit einem Betonunterbau begegnet werden. In die Gesamtmaßnahme, die 2014 mit der Erneuerung des großflächigen Dachs begonnen hatte, sind bis heute rund 1,6 Millionen Euro geflossen.

Die Gemeinde plant noch andere Investitionen: 120.000 Euro werden für eine Entwicklungsmaß-nahme eingestellt, für den Bau des Kunstrasenplatzes erhält der örtliche Sportverein einen Zuschuss in Höhe von 35.000 Euro, für Nebenkosten bei Grundstückskäufen stehen 30.000 Euro bereit, für die Erneuerung des Bürgersteiges in der Niederzissener Straße weitere 10.000 Euro. Zur Finanzierung dieser Vorhaben ist eine Darlehensaufnahme in Höhe von 240.000 Euro erforderlich. Derzeit beläuft sich der Schuldenstand der Gemeinde auf rund 890.000 Euro. Das Jahr 2018 sei in erster Linie wegen des Rückgangs der Gewerbesteuer um rund 68.000 Euro nicht gut für Wehr gelaufen, kommentierte VG-Bürgermeister Johannes Bell die Finanzsituation. Auch im Forsthaushalt gab es eine Verschlechterung um 15.000 Euro und damit einen Fehlbetrag von 10.000 Euro. Doch 2019 sieht es aller Voraussicht nach besser aus: Denn als Folge der gesunkenen Steuerkraft erhält die Gemeinde mit 186.000 Euro eine wesentlich höhere Schlüsselzuweisung. An Gewerbesteuer werden nur noch 80.000 Euro statt der für 2018 kalkulierten 140.000 Euro eingeplant. Dickster Einnahmeposten ist der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, der von 528.000 Euro auf 552.000 Euro angehoben wurde.

Es steigen auch die Umlagezahlungen an Kreis und Verbandsge-meinde - trotz der an beiden Stellen gesenkten Sätze. Nach Ahrweiler werden 405.000 Euro (Vorjahr 373.500 Euro) überwiesen, ins VG-Rathaus 286.000 Euro (275.000 Euro). Unterm Strich schließt der Ergebnishaushalt mit einem überschuss von 4500 Euro, im Finanzhaushalt beläuft sich das Plus auf rund 61.000 Euro.

Den neuen Forstwirtschaftsplan stellten Forstamtsleiter Bolko Haase und Revierförster Christoph Hartung vor. Der Verkauf von 378 Festmetern Holz bringen der Gemeinde 5500 Euro. Insgesamt werden 415 Festmeter eingeschlagen. Dem Abschluss eines Geschäftsbesorgungsvertrages mit dem Forstamt und der künftigen Holzvermarktung über eine noch zu gründende GmbH stimmten die Mandatsträger zu. Einstimmig passierte auch die Auswertung des Beteiligungsverfahrens für die Aufstellung des Bebauungsplanes "Hinter der Mauer" den Rat.


Bald kein Schutznetz mehr: Die Sanierungen des rund 250 Jahre alte Kellereigebäudes in Wehr neigen sich dem Ende entgegen.
Foto: Hans-Willi Kempenich


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